Kennst du das auch? Deine Schränke quellen über mit irgend etwas was du sammelst oder Teil deines Hobbys ist? Immer wieder sagst du dir: „Och das kann ich noch
gebrauchen.“ Aber irgendwie fehlt dir die Idee und zack ist es wieder im Schrank verschwunden.
Das ist mein Alltag. Immer wieder sag ich mir: „Nein, du hast genug Stoff zum Nähen. Du brauchst nichts Neues.“ So das Engelchen auf meiner rechten Schulter. Auf der
linken Schulter, auch komm einer geht noch. Du musst ihn nicht füttern, einfach nur ablegen. Das perfekte Projekt wird schon kommen.
In der Zwischenzeit kann ich meine Stoffe noch etwas streicheln.

Seit dem Sommer habe ich nun 2 Stoffschränke, auf antik gemacht und sehen aus wie alte Wäscheschränke. In dem einem sind nun meine Bekleidungsstoffe wie Jersey,
Bündchen und Sweat und einer ist voll mit Taschenstoffen.
Aber kann man je genug Stoff haben wenn man näht? Oder shoppe ich doch schneller als ich vernähen kann? Fragen über Fragen, auf die ich einfach keine Antwort
finde.
Bis ich eines Tages auf einen Blog-Artikel stiess, der mir die Augen öffnete; Vergessene-Schätze-Challenge.

Jeden Monat wird ein Thema für die Vergessene-Schätze-Challenge vorgegeben, zu dem man einen „alten“ Stoff verwenden soll. Gern Schnittmuster von ihr, aber
nicht zwingend notwendig. Die „Vergessene Schätze-Challenge“ wurde von ihr ins Leben gerufen, um Stoffen, die man schon ewig hat, gern auch liebevoll als „Schrankleichen“ bezeichnet, so
eine neue Bestimmung finden. Es sollten schon ältere Schätzchen und keine neu gekauften Stoffe sein.
Zack ging mein Arm hoch. Ich, hier- hab so viiiiiiele. Nun müssen sie nur noch zum Thema passen.

Die Ernüchterung kam bei mir ziemlich schnell. Bei dem Thema der neuen Vergessenen-Schätze-Challenge "Wald," was ja so spezifisch ist, hatte ich nur einen
verwertbaren Stoff. Einen Leinenstoff von Kokka mit einem Hirsch. Aber gut, schwarz ist nicht so unbedingt meine Farbe, aber Mensch die Hirsche tragen eine rote Brille. Also den Stoffschrank auf
den Kopf gestellt und da fand ich für die Vergessene-Schätze-Challenge noch mehr coole Stöffchen, die ich auch schon ewig hatte und komplett vergessen im Schrank lagen und jetzt wie
gerufen kamen.
Eine Idee war geboren. Es sollte eine Little Mynta von Hansedelli, die Namengeberin der „Vergessenen-Schätze- Challenge“ werden. Dazu rotes Kunstleder für außen, schwarz-weiß für innen, einzig
neu der sensationell schöne Reißverschluss vom Traumpfau. Nebenbei bemerkt hat sie die besten
metallisierten Reissverschlüsse, die es auf dem Markt gibt. Zipper aufziehen kein Problem. Das flutscht und zack ist er drauf.

Oh man, die Stoffe alle vorbereiten, zuschneiden mit Vlieseline verstärken ist auch schon eine Challenge für sich. Das dauert gefühlt eine Ewigkeit. Ist
hier nicht Einer der mir die Teile zuschneiden möchte? Oder so kleine Wichtel, die mir des nachts zu Hand gehen. Na das wäre es doch. Leider ist die Realität eine andere und ich muss es wie immer
selbst machen. Mist!
Allein nur für diese Tätigkeit geht ein ganzer Nachmittag drauf. Wenn dann alles fertig ist, kann es endlich losgehen. Ich nähe bis auf den Reißverschluss immer
schon alles fertig, denn für diese finale Endaufgabe brauche ich Ruhe und muss mich konzentrieren. Das ist nicht mal eben nebenbei erledigt und ehrlich gesagt auch eine Herausforderung für sich.
Ich bin wirklich kein Nähanfänger, aber trotzdem ist es machbar für einen Anfänger. Das Ebook ist der Hammer, viele Bilder, super Anleitung und das Ergebnis ist immer eine Freude. Und ich freue
mich, dass ich für die „Vergessene Schätze Challenge“ „Schrankleichen“ „Resteschätze“ oder wie immer du das nennen magst, wenn Stoffe wie kleine Lawinen aus deinem Schrank heraus quellen
und schon um Verarbeitung betteln, verarbeitet habe und stolz es so prima hinbekommen zu haben.

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